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              Thorsten Dame 
             
            Elektropolis Berlin. 
            Die Energie der Grosstadt. 
             
            Gebr. Mann Verlag, 2011 
             
            Berlins Weg zur Elektropolis, einem Weltzentrum der Elekroindustrie, 
            den Walter Rathenau, 1902, mit den Worten kommentierte, „Spreeathen 
            ist tot und Spreechicago wächst heran!“, lässt sich an der 
            entsprechenden Architekturlandschaft nachvollziehen, die im 
            wesentlichen in den letzten Jahren des 19. und im ersten Drittel des 
            20. Jahrhunderts entstanden ist. Ihre namhaftesten Baumeister sind 
            Franz Schwechten, dessen „Beamtentor“ für die Allgemeine 
            Elekticitäts-Gesellschaft (AEG) in der Brunnenstraße die 
            Gesellschaft selbst überlebt hat, Hans Heinrich Müller, der mit 
            seinen Berlin prägenden, expressiv-kathedralenartigen 
            Backsteinbauten, wie dem ehemaligen Bewag-Stützpunkt Christiania im 
            Wedding, den größten Anteil am Bauprogramm hatte und Peter Behrens, 
            dessen Turbinenhalle in der Huttenstraße als Ikone des industriellen 
            Bauens gilt und der über die Architektur hinaus vom Firmensignet 
            über die Gebrauchsgrafik und das Produktdesign das gesamte 
            Erscheinungsbild der AEG entwarf.  
            Ein Anliegen der Arbeit ist die Korrektur des Bildes, wonach es sich 
            bei industriellen Bauaufträgen um eine Art Mäzenatentum gegenüber 
            den beauftragten Baukünstlern handele. Es geht im Gegenteil über das 
            enge Verhältnis von Bauherr und Architekt hinaus um die Erfassung 
            des gesamten, an den Bauprogrammen beteiligten Akteursgefüges, um 
            die Einbeziehung privatwirtschaftlicher wie kommunaler, 
            wissenschaftlicher wie technischer, ästhetischer wie 
            architektonischer Gesichtspunkte.  
            Der in der Reihe „Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin“ vom 
            Landesdenkmalamt herausgegebene Band schildert auf gut 600 Seiten 
            die Entwicklung der öffentlichen Elektrizitätsversorgung in Berlin 
            von 1884 bis 1931. Ein knappes Drittel davon entfällt auf den 
            schwarz-weißen Abbildungsteil. Die Fotos, Grafiken und Zeichnungen 
            stammen durchweg aus Archivbeständen und setzen neben den Bauwerken 
            auch die Fortschrittsmythen ins Bild, die Euphorie wie die Ängste, 
            die der rasante Industrialisierungsprozess bei seinen Betreibern und 
            in der Öffentlichkeit ausgelöst hat. 
  
            
               
              
			  
                            
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